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Call for Papers "Unbegreifliche Zeiten: Wunder im 20. Jahrhundert"

2008-04-11 16:29 | ESSWE admin (Administrator)
The Kulturwissenschaftliches Institut (KWI), in collaboration with the Arbeitskreis Geschichte + Theorie is organizing a conference on miracles in the twentieth century. The Titel is "Unbegreifliche Zeiten: Wunder im 20. Jahrhundert." The conference, organized by Alexander C.T. Geppert and Till Kössler, will be hold in Essen (Germany), from 19-21 March 2009. CALL FOR PAPERS Auf den ersten Blick scheinen Wunder nicht mehr in das 20. Jahrhundert zu passen. Als Folge der viel zitierten "Entzauberung" sind die überkommenen Wunderwelten aufgrund einer nie zuvor gesehenen Proliferation von Wissen und der Einbeziehung selbst entlegener Gebiete in immer dichter werdende Kommunikationsnetze vermeintlich an den Rand gedrängt worden. Und doch verwundert der anhaltende Gebrauch des Begriffs in höchst unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten: Vom "Wunder von Bern" bis zum "Wirtschaftswunder", von "Wunderwaffen" bis zu "Wunderheilungen", von "Wundern der Technik" bis zu "wonder bras": Wunder sind aus der Moderne nicht wegzudenken. Ganz offenkundig stellt die Zuschreibung eines 'Wunders' noch immer eine zentrale Form der Verarbeitung und Aneignung ungewöhnlicher Ereignisse und außeralltäglicher Erfahrungen dar. Die Konferenz beruht auf der Annahme, dass die Beschäftigung mit Wundern neue Perspektiven auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts erschließt. Der Begriff des Wunders erlaubt es, das Exzeptionelle in modernen Gesellschaften, ihre soziale Konstituierung, Normalitätsannahmen und Wissensgrenzen zu thematisieren. Die Tagung beabsichtigt, den in dem Begriff kristallisierten Ereignissen, Wahrnehmungen und Praktiken nachzuspüren. Dabei gilt es, einerseits vom deutlichen Innovationsvorsprung der Forschungen zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wunderwelten zu profitieren, andererseits den Fortgang kontroverser Debatten um die Wiederverzauberung der Welt, die Epistemologie des Übersinnlichen und die Geschichte westlicher Esoterik im 19. Jahrhundert in der Zeitgeschichte zu verfolgen. Zugleich knüpft die Konferenz an das aktuelle historische Interesse an Transformationen des Religiösen an, geht dabei über das Feld der Religionsgeschichte im engeren Sinne jedoch hinaus. Schon im Mittelalter waren Wunder keineswegs auf den Bereich des Religiösen (miracula) beschränkt, sondern umfassten ebenfalls Natur- und weltliche Wunder (prodigia bzw. mirabilia). Entsprechend steht hier nicht die Frage nach einer vermeintlichen Profanisierung des Wunders, sondern der Umgang mit wunderhaften Begebenheiten innerhalb der zugleich religiösen und säkularisierten Denk- und Wissenssysteme des 20. Jahrhunderts im Zentrum. Die Tagung findet vom 19. bis zum 21. März 2009 am Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) in Essen statt. Sie wird von Alexander Geppert (Cambridge, MA) und Till Kössler (Madrid) geleitet und in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Geschichte + Theorie (AG+T) veranstaltet. Ihre Teilnahme bereits zugesagt haben Martin Baumeister (München), Friedrich Jaeger (Essen), Paul Nolte (Berlin), Diethard Sawicki (Paderborn), Uwe Schellinger (Freiburg i.Br.), Gabriela Signori (Konstanz) und Bernd Weisbrod (Göttingen). Wir bitten, Bewerbungen für einen 20minütigen Vortrag (kurzer Lebenslauf und Abstract im Umfang von nicht mehr als 300 Wörtern) bis zum 30. Mai 2008 an beide Veranstalter zugleich zu senden. Voraussichtlich werden die Kosten der Tagungsteilnahme (Anreise, Unterkunft, Verpflegung) für Referenten übernommen werden können. Tagungsbeiträge im Umfang von etwa 10-15 Seiten sollen drei Wochen vor Beginn schriftlich vorliegen, damit sie vorab unter allen Teilnehmern zirkuliert werden können. Konferenzsprache ist Deutsch, englischsprachige Beiträge sind jedoch ebenfalls willkommen. Bei Rückfragen stehen wir selbstverständlich gern zur Verfügung. Alexander C.T. Geppert Harvard University  +1 (617) 495-4303 ext.218 Till Kössler Universidad Complutense de Madrid  +34 (91) 5064518


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